Angelika-Kauffmann-Saal, Schwarzenberg
Angelika-Kauffmann-Saal, Schwarzenberg
Angelika-Kauffmann-Saal, Schwarzenberg
Angelika-Kauffmann-Saal, Schwarzenberg
Angelika-Kauffmann-Saal, Schwarzenberg
Angelika-Kauffmann-Saal, Schwarzenberg
Hohenems
Hohenems
Markus-Sittikus-Saal, Hohenems
Markus-Sittikus-Saal, Hohenems
Schwarzenberg
Schwarzenberg
Markus-Sittikus-Saal, Hohenems
Markus-Sittikus-Saal, Hohenems
Schwarzenberg
Schwarzenberg
Garten beim Markus-Sittikus-Saal, Hohenems
Garten beim Markus-Sittikus-Saal, Hohenems

Philosophie

Ein Festival für Franz Schubert. Ihm den gebührenden Platz neben Mozart und Beethoven einzuräumen, war Idee und Zielsetzung der ersten Schubertiade, die 1976 von Hermann Prey in Hohenems ins Leben gerufen wurde. Schnell avancierte die Stadt im österreichischen Vorarlberg zu einem der bekanntesten Festspielorte und beliebten Treffpunkt für ein internationales Publikum, welches die Begegnung mit hervorragenden Künstlern in überschaubarem Rahmen sucht und anstelle eines beliebig austauschbaren Festivalprogramms klare Definitionen vorfindet: das kompromisslose Bekenntnis zu Franz Schubert.

Heute ist die Schubertiade mit rund 80 Veranstaltungen und 35.000 Besuchern jährlich das renommierteste Schubert-Festival weltweit. Nirgendwo sonst steht innerhalb kurzer Zeit eine derart große Anzahl von Liederabenden mit den besten Interpreten der Welt auf dem Programm. Kammerkonzerte und Klavierabende auf höchstem Niveau bilden einen weiteren Schwerpunkt. Ergänzt wird das Angebot durch Orchesterkonzerte, Lesungen und Vorträge sowie Meisterkurse bedeutender Künstlerpersönlichkeiten.

Fernab des sonst üblichen Festspielrummels ist es wesentliches Anliegen der Schubertiade, den intimen Charakter zu wahren und alle Energie auf musikalische Darbietungen in höchster Qualität zu konzentrieren. Diesen Anspruch widerspiegelnd, gleicht die Liste der Künstler, die bis heute bei der Schubertiade zu Gast waren, einem »Who-is-Who« der Lied- und Kammermusikwelt. Daneben fördert die Schubertiade auch junge Talente, die am Beginn ihrer Karriere stehen und bietet ihnen die Möglichkeit, sich einem gleichermaßen kundigen wie begeisterungsfähigen Publikum vorzustellen.

Schauplätze

Das Entdecken neuer Veranstaltungsorte gehört zur Tradition der Schubertiade. In den vier Jahrzehnten seines Bestehens hat das Festival an zahlreichen Schauplätzen gewirkt und kann auf eine im wahrsten Wortsinn bewegte Geschichte zurückblicken.

Als der erste Austragungsort, der Renaissancepalast Hohenems, 1991 einer Renovierung unterzogen wurde und der Schubertiade nur mehr in eingeschränkter Form zur Verfügung stehen sollte, wanderte das Festival zur Gänze ins benachbarte Feldkirch ab, wo schon seit 1985 regelmäßig Konzerte veranstaltet worden waren. 1994 erweiterte sich das Spektrum um so genannte »Landpartien«, die jene Werke in den Vordergrund stellten, die Schubert auf Reisen komponiert hat, und das Publikum an landschaftlich besonders reizvolle Orte führte, darunter die Propstei St. Gerold im Großen Walsertal, das im romantischen Argental gelegene Schloß Achberg sowie die Stadt Lindau am Bodensee.

Zu den Zielen dieser Landpartien gehörte auch das idyllische Dorf Schwarzenberg im Bregenzerwald, das seit dem Umbau des Angelika-Kauffmann-Saals 2001 Hauptschauplatz der Schubertiade ist. Nach einer Unterbrechung von 15 Jahren finden seit 2005 außerdem wieder Konzerte im Gründungsort Hohenems statt, wo die umfassende Renovierung einer ehemaligen Turn- und Mehrzweckhalle den Markus-Sittikus-Saal, eine »Traumadresse für Kammermusik« (Heinrich Schiff), entstehen ließ.

Das Schubertiade-Quartier in Hohenems

Franz Schubert, große Interpretinnen und Interpreten aus dem Bereich der Klassischen Musik und die bedeutende Kulturgeschichte von Hohenems sind die thematischen Schwerpunkte der Museen der Schubertiade, die mehr als 40 Räumen sechs historisch interessanter Gebäude auf einer Ausstellungsfläche von über 1.000 Quadratmetern untergebracht sind. Der Rundgang führt  an weiteren, mit der Geschichte der Schubertiade verbundenen Bauwerken vorbei: Im Palast Hohenems begann vor 40 Jahren am 8. Mai 1976 die erste Schubertiade und in der Pfarrkirche St. Karl eröffneten die Wiener Philharmoniker mit Karl Böhm die zweite Schubertiade.

Damit verbunden war eine Ausstellung über deren Cellisten Josef Sulzer (1850-1926) – die erste Ausstellung in jener Villa, die heute das Jüdische Museum beherbergt. Am Geburtshaus von Josef Sulzers Vater Salomon Sulzer, der als junger Kantor in Wien Schubert einen Kompositionsauftrag erteilt hatte und als bedeutender Schubert-Sänger galt, wurde als Auftakt zur ersten Schubertiade durch Hermann Prey 1976 eine Gedenktafel enthüllt.

»Wir sind im bezauberndsten Naturfoyer eines Konzerthauses weit und breit.«

Süddeutsche Zeitung, Deutschland